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Vorstand und Beirat. Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke (von links), Birgit Gärtner, Reiner Heekeren, Simone Piske, Hermann Gärtner, Susanne Hein, Oberin Schwester Silke Korff. Foto: pr news Januar 2019  |  Business  |  103 Unbürokratische Hilfe Andreas-Gärtner-Stiftung unterstützt 155 Familien und 18 Einrichtungen Exakt 732.704,81 Euro schüttet die Andreas-Gärtner Stiftung in diesem Jahr aus. Mit dem Geld unterstützt sie 155 Familien, in denen Menschen mit geistiger Behinderung leben. „Außerdem 18 Einrichtungen“, sagt Birgit Gärtner Ende November in der jährlichen Pressekonferenz. Gemeinsam mit ihrem Vater Hermann Gärtner bildet sie den Stiftungsvorstand und sagt deutlich, dass es schwerpunkmäßig um schnelle und unbürokratische Hilfen im Alltag geht. 38 Familien erhalten beispielsweise jeweils 5.000 Euro als Zuschuss für den behindertengerechten Umbau eines Autos, fünf Familien bekommen je 3.000 Euro für die Einrichtung eines behindertengerechten Badezimmers und in einem Fall gibt es 2.000 Euro für den Kauf eines Treppenlifts. „Acht Familien bekommen je 3.000 Euro, um damit verschiedene Therapien zu finanzieren“, sagt sie. Hinter diesen nüchternen Zahlen stecken Schicksale, die dem Stiftungsbeirat zu Herzen gehen. Über jede Anfrage von Betroffenen hat man in der Sitzung gesprochen und ausführlich diskutiert. Birgit Gärtner erzählt beispielsweise von dem jungen Mann, der dringend ein Pflegebett benötigt, das aber von seiner Kasse nicht bezahlt bekommt. Oder von dem Mädchen, bei dem mit elf Jahren eine seltene Erbkrankheit ausbrach und das Leben inzwischen als Schwerstpflegefall verbringen muss. „Von solchen oder ähnlichen Fällen lesen wir ständig“, sagt sie und ihr Vater sagt es noch deutlicher. „Diese Sitzung ist kein Vergnügen.“ 643.726,83 Euro hat die Andreas-Gärtner-Stiftung in diesem Jahr eingenommen. Hermann Gärtner freut sich über das Engagement der Spender, erkennt aber dennoch eine nachlassende Spendenbereitschaft in der Gesellschaft. Dabei seien es gerade die Menschen mit geistigen Behinderungen, die dringend Unterstützung brauchen. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie schwer es Betroffene und ihre Familien im Alltag haben. Sein 1998 im Alter von nur 38 Jahren verstorbener Sohn Andreas, nach dem die Stiftung benannt ist, hatte eine geistige Behinderung. Damals in den 1960er und 1970er Jahren habe es kaum Hilfen gegeben. „Heute ist das zum Glück anders.“ Die Andreas-Gärtner-Stiftung ist ganzjährig unterwegs, um Spenden entgegenzunehmen. Beim jährlichen Porta-Cup, einem Golfturnier, kamen 2018 mehr als 135.000 Euro zusammen. Die nächste Auflage steigt am 8. September. Und 2019 feiert die Andreas-Gärtner-Stiftung ihr 25-jähriges Jubiläum. www.andreas-gaertner-stiftung.de Birgit Gärtner (von links) und Hermann Gärtner bilden den Stiftungsvorstand. Für die Koordination ist Simone Piske zuständig. News-Foto: Carsten Korfesmeyer


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