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Beachha ndball \\\ Sport news – Das Magazin / 85 den“ und netzte selbstbewusst zum 18:16 ein. Sieg! Damit behielt auch unsere Trainerin Andrea Leiding Recht, die schon vor dem Spiel, prophezeite: „Die Brüder sind heute mal fällig.“ Wahnsinn, war das wirklich wahr? Kann uns mal bitte jemand kneifen? Solche Gedanken schossen uns durch den Kopf. Jubelnd und schreiend vor Freude stürmten wir das Spielfeld und feierten den Halbfinaleinzug mit dem gesamten Team und allen mitgereisten Eltern und Fans! Nach einem wohl verdienten Sieger-Cocktail im Sand, lagen wir alle pünktlich und ausgeruht im Bett, ehe die Schiedsrichter am Sonntagmittag das Halbfinale gegen die CAIPIranhas aus Erlangen anpfiffen. Wieder Spannung pur. Wieder Penalty-Werfen. Wieder Sieg. Und dann das Finale gegen die Beach Bazis aus Oberschleißheim. Nach einem deutlichen Sieg im ersten Satz, lagen wir im zweiten Satz noch drei Minuten vor Schluss 5:11 zurück. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung kämpften wir uns zurück ins Spiel. Wir ackerten in der Abwehr, fighteten um jeden Ball. Hinten parierten wir die Bälle, vorne trafen wir sicher. Und plötzlich stand es nach Ablauf der Zeit 12:11 für uns. Jetzt wirklich? Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, was dann genau geschah. Außer, dass ich plötzlich unter einem riesigen Menschenhaufen begraben war. Es wurde gejubelt, gelacht, geweint. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle! Jetzt dürfen wir uns Deutscher Meister 2018 nennen und fliegen zum Champions Cup nach Sizilien! Das ist so etwas wie die Klub-EM im Beachhandball. Und wir sind für die Bundesrepublik Deutschland dabei. Insgesamt messen sich bei dem offiziellen Wettbewerb der EHF (European Handball Federation), der vom 1. bis 4. November stattfindet, 16 Teams. Mit uns in einer Gruppe sind die Mannschaften des Sport Club Sennec aus der Slowakei, der London Angels Handball Club aus Großbritannien und der Göteborg Beach Handball Club aus Schweden. Alles Klubs, die Beachhandball teilweise professionell und hauptberuflich betreiben. Am Mittwoch vor Turnierstart reisen wir mit zwölf Spielerinnen, unserer Trainerin und 16 Fans auf der italienischen Mittelmeerinsel an. Und auch diesmal sind wir vermutlich wieder der Underdog. Mit der Rolle haben wir uns mittlerweile aber sehr gut abgefunden. Und nicht nur das: Wir finden sogar, sie steht uns ganz gut. Denn wenn wir eins in Berlin erlebt und gelernt haben: Wenn wir als Team überzeugen, jeder für jeden kämpft und wir mit Herz und Hand dabei sind, ist gar nichts unmöglich. Wir müssen nur daran glauben! Wir sind schließlich Realisten! Die Freude ist grenzenlos.


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