Von Carsten Korfesmeyer

Er ist das große Volksfest in Hille: Der „Hiller Markt“ läuft in diesem Jahr von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. April, auf dem Marktplatz am Orts­eingang. Auf die Gäste wartet ein dreitägiges Event mit einer großen Gewerbeschau an zwei Tagen. Dieses Mal gibt es ein paar Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Die Verantwortlichen setzen aber wieder auf einen Mix aus Unterhaltung und Information.

Nicht in allem ändert sich das Konzept, aber an so mancher Stellschraube wird gerade eifrig gedreht. Die Vorbereitungen für den Hiller Markt laufen und die recht starke Kritik aus dem Vorjahr ist bei den Verantwortlichen angekommen. Das Volksfest soll in seiner 2024er-Auflage wieder mehr Menschen erreichen, für Unterhaltung sorgen und mit der Gewerbeschau ein Spiegelbild der Wirtschaft sein.

Man ist optimistisch, dass es mit der mittlerweile 460 Jahre alten Traditionsveranstaltung aufwärtsgehen. „Es sind auch Fahrgeschäfte wieder mit dabei“, sagt Ortsvorsteher Hermann Buhrmester (CDU). 2023 fehlten Autoscooter und Co. und das stieß bei vielen Gästen sauer auf. Auch das Festzelt stand etwas „weit vom Schuss“ und war nicht mit dem Gewerbezelt verbunden – mit der Folge, dass dort tagsüber so gut wie nichts lief.

 

 

Wieder mit Fahrgeschäften

Jetzt kommen vier bis fünf Fahrgeschäfte, der Außenbereich grenzt an die Gewerbeschau, die mit dem Partyzelt in Verbindung steht. „Es ist geplant, dass dort regelmäßig Programmpunkte laufen“, sagt Hilles Ortsvorsteher, der in seiner politischen Funktion in die noch laufenden Vorbereitungen zumindest mit eingebunden ist. Was konkret passiert, legt eine Kommission im Rathaus fest, in der auch Vertreter des Hiller Gewerbevereins sitzen. Sie alle eint das Ziel, das 1564 erstmals in den Geschichtsbüchern aufgetauchte Traditionsevent wieder zu dem zu machen, was es sein soll: ein Fest, das im Dorf und in der Umgebung ankommt und die Menschen aus allen Generationen anspricht.

Einer, der in diesem Gremium sitzt, ist Uwe Wittemeyer. Der frühere Vorsitzende des Gewerbevereins ist für die Gewerbeschau zuständig und er verrät, dass mit rund 40 Ausstellern zu rechnen ist. „Das sind etwa so viele wie im vergangenen Jahr“, sagt er. Neu ist, dass die Ausstellung der Gewerbetreibenden erst am Samstag startet, während die Kirmes schon am Freitag beginnt. Das Geschehen im Zelt sei damit zeitlich kompakter und tatsächlich herrschte in der 2023er-Auflage am zweiten und dritten Tag in der Ausstellung der meiste Zulauf. „Wir sind schon ganz ordentlich aufgestellt“, sagt Uwe Wittemeyer. Rund 2.000 Quadratmeter Fläche biete das Gewerbezelt und er zeigt sich überzeugt, dass der Markt viel Zuspruch findet.

 

 

Ursprung reicht 460 Jahre zurück

Was sind die Ursprünge dieser Veranstaltung? Dafür muss man in den Geschichtsbüchern viele Kapitel zurückblättern. In einer Urkunde sichert der Herzog von Braunschweig und Lüneburg den Hillern drei Mal jährlich das Marktrecht zu. „Ein Markt wurde acht Tage nach dem Maitage gehalten“, schrieb Hilles früherer Pfarrer Friedrich Kochs im Jahr 1966 in einer Festschrift. Heimatgeschichtlich war er sehr interessiert – und seine wenigen Informationen recherchierte er aus Kirchenrechnungsbüchern oder den Armenkassenrechnungsbüchern. „Aus diesen Quellen gewinnen wir einen Einblick in die Vergangenheit“, hieß es damals von Kochs – und er hob die Bedeutung des Marktes für die Menschen damals hervor, die heute eine ganz andere ist. Während sich heute auf dem Festplatz die Karussells drehen und die Besucher den Aufenthalt in aller Regel als Freizeitvergnügen werten, diente der Markt seinerzeit auch zur Sicherung des alltäglichen Bedarfs.

Programm für alle Generationen

„Und mögen auf den drei Märkten Pferde, Ochsen, Schweine und anderes kaufbares Vieh, auch sonst allerlei andere Kaufmannsware, so auf freiem Markte gewöhnlich pflegt gebracht zu werden verkauft, gekauft und verhandelt werden“, heißt es in den Quellen. Das dürfte heute zwar eher weniger die Gäste locken, doch dafür ist eines aber sicher: Der Hiller Markt ist ein Event für alle Generationen und eine prima Gelegenheit, sich mit anderen Menschen zu treffen.